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China

Der erste Teil fehlt infolge Absturz des Laptops

Reisetagebuch China

Vom Rawok See aus geht s weiter durch fantastische Landschaften. Wir überqueren wieder Pässe bis über 5000 m. Am Ziel der Tagesetappe angekommen, entscheiden wir und noch weiter zu fahren So erreichen wir dann am darauf folgenden 2. Mai Lhasa. Unterwegs kreuzen wir immer wieder Militärkonvois, mi teilweise über 100 Fahrzeugen. Auch die Kontrollen unterwegs sind nervig. Bis zu 2.5 Sunden pro Tag velieren wir pro Tag. Der Potala-Palast ist grandios. Ich habe eine lokale Führerin, die über alles gut Bescheid weiss. Am Nachmittag besichtigen wir das Jokhang-Kloster und den Sommerpalast. Die 2 Tage in Lhasa sind schnell vorbei. D a es Martin nicht so gut geht, bleiben wir auch den vorgesehenen 3. Tag.

Auffallend in Lhasa ist wieder die wahnsinnige Präsenz von Polizei und Militär. Alle 20 m ist ein Stutzpunkt, das Militär patrouilliert in voller Kampfmontur. Dies ist ganz klar besetztes Gebiet.

Von Lhasa fahren wir zum Samje Kloster, dem ältesten im Tibet. Wirklich schön, aber ob es 300 km Umweg wert ist, muss jeder selbst entscheiden. Anstatt über die Asphalttrasse fahren wir die viel kürzere Piste zurück. Es geht eigentlich durch die Wüste, mit Geröll und Sanddunen. Etwas abseits von der Piste übernachten ir an einem herrlichen Ort. Am Montag dann weiter nach Gyantse. Martin geht es immer schlechter, so will er schnellst möglichst zu einem Arzt. Die Fahrt geht über einen Pass von knapp 4000m in eine Hochebene auf 3700m. Hier liegt ein schöner, grosser See. Der See ist ca 40 km lang, am ende der Hochebene geht s nochmals auf über 5000m. Dann fahren wir noch ein kurzes Stuck runter nach Gyantse. Dort besichtige ich am nächsten Morgen Kumbun Choerten. Die eine Anlage davon ist wirklich schon, die Statuen darin, aber vor allem der Bau selbst. Bei der Besichtigung der Hauptattraktion, der begehbaren Stupa mit dem Weg des Buddhismus sehe ich wieder einmal, wie kommerzialisiert alles ist. Extra Geld zum Fotografieren, oder Kamera gegen Gebühr deponieren. Der Guide nimmt die Kamera und wartet, ich gehe allein. Leider sieht man ohne Lampe gar nichts, alle Bilder sind im vollkommenen Dunkel. Gegen Mittag fahren wir weiter nach Shigatse, das wir in einer guten Stunde erreichen. Dort schaue ich mir die Anlage Tashilhunpo an. Es handelt sich um eine eigentliche Klosterstadt, mit 3 Tempeln. In einem davon ist die grösste Buddhastatue Tibets. Leider mussen wir über eine Stunde warten, bis die Tempel aufgehen. Die Mönche sitzen rum und spielen Karten, in die Tempel lassen sie niemand. Unser Guide wusste natürlich nichts. Auch hier Kommerz ohne Ende. Neben dem Eintrittspreis soll auch fotografieren nochmals 30 Fr pro Tempel kosten, Video 140 Fr.

Ein Wort zu George, unserm Guide. Es ist nett, kann de GPS einigermassen lesen und nach dem Weg fragen. Auch de Papierkram mit der Polizei erledigt er, wenn er auch einen gewalts Respekt vor allen Behörden hat, und somit einfach kuscht. Das durfte aber chinesisch sein. Sonst allerdings hat er keine Ahnung. Den grössten Teil der Strecke fahrt er zum ersten Mal, Informationen hat er keine, ausser aus dem Internet. Für de Preis sehr mager, aber wie erwartet geht es nicht um einen Guide, sondern um einen Aufpasser. Hier in Shigantse treffen wir noch eine andere Gruppe mit 4 Fahrzeugen, die aus Nepal kommen. Diesen geht es noch schlechter. Sie waten schon 3 Tage auf die Papiere für die Fahrzeuge und die Fahrausweise. Sie wollten den billigsten Touroperator, und haben nun nichts als Ärger. Da sind wir doch noch viel besser daran.

Von Shigatse geht s weiter nach Tingri, einer Ansammlung von ein paar Häusern. Wir entschliessen uns, doch zum Everest BaseCamp zu fahren. Über eine schlechte Piste mit viel Wellblech gehts zum Camp, wo wir recht spät abends ankommen. Während der Fahrt war sehr gutes Wetter, mit immer wieder Sicht auf den Everest. Im Camp angekommen, ist dies wie erwartet ein reines Touristencamp mit Blick auf de höchsten Berg der Welt, wenn das Wetter stimmt. Dieses hat aber umgeschlagen, es schneit sogar leicht. Somit ist nicht viel zu sehen. Ob ich er Eintrittspreis von 60 Fr gelohnt hat, bezweifle ich. Am folgenden Tag warten wir bis Mittag, in der Hoffnung, dass das Wetter besser wird. Die Sonne druckt zwar durch, aber der Berg liegt in den Wolken. So fahren wir zurück und setzen unsere Tour fort, wir fahren bis Pelku Tso, einem See. Unterwegs ist wieder eine Schranke, an der Eintritt kassiert wird. Es wäre eine besonders schone Strecke entlang des Himalayas, das koste halt die 15 Fr. Die Strecke ist wirklich schon, mit Aussicht auf diverse 8000er und 7000er. Bei dem Argument musste die Schweiz auf den meisten Strecken Eintritt verlangen. In China wird einfach abgezockt wies nur geht. Am See schlagen wir das Lager für die Nacht auf.

Weiter geht die Fahrt, eigentlich geht es nur noch durch das Hochland. Die meiste Zeit sind wir auf 4500 – 5000 m. Eine Nacht übernachten ir in Zhongba, dann geht es weiter bis zum Heiligen See bei Manasarvcar, Dort diskutieren wir erst, ob wir die 60 km Umweg überhaupt fahren sollen, der Guide meint jedoch der Platz wäre sehenswert. Also los, wir fahren zum See. Dort angekommen kommt einer gerannt, wir hatten en Eintritt nicht bezahl. Beim Absperrband war jedoch niemand gewesen, aber das sei egal, wir müssten zahlen. Wir weigern uns, weil wenn wir gewusst hatten, was das Kosten soll (100.- Fr), hätten wir umgedreht. Am Schluss zahlt der Guide auf Kosten von Navo. Ich habe die Schnauze voll von der Abzockerei, zum Berg Kailash fahren wir nicht mehr. Dafür geht die Fahrt noch 300 km weiter nach Gaer. Am Morgen stellen wir dann fest, dass mein Maskottchen, die Maske, die seit acht Jahren vorne am Auto hangt, weg ist. Nachdem in ganz Afrika, Sudamerika Australien und Sudostasien niemand sich daran vergriffen hat, wird sie nun in China geklaut. Weiter über Rutong, wo der Guide eigentlich übernachten will, wir wollen aber weiter, da es noch früh ist, und nichts zu sehen ist. So geht es über die Piste nach Doma, da übernachten wir. Wir haben insgesamt noch 700 km Baustellenpiste vor uns, 100 haben wir schon hinter uns. Die nächste Etappe ist dann bis Dahongiliutan, etwa 350 km. Die Piste ist meist lausig, aber zum Glück nicht so viel starkes Wellblech. Nach 11 Stunden Fahrt kommen wir an, dazwischen lag ein Pass mit 5321 m, die meiste Zeit waren wir auf 4800 bis 5000 müM. Hier verlassen wir offiziell den Tibet. Die ganze Strecke war geprägt von traumhaften Hochebenen, es erinnert an ein Schweizer Tal, links und rechts stehen die Berge. Nur dass das Tal schon auf 3000 – 4500 m ist. Entsprechend sind dann die Berge. Am Dienstag, exakt 4 Wochen nach Einreise, fahren wir weiter auf der Piste bis in einen kleinen Stutzpunkt der Baustelle, ca 250 k. Die im Programm vorgesehenen knapp 500 km bis Yecheng sind illusorisch. Hier erwarten und nochmals 50 km Piste, danach soll Asphalt kommen. Wir sind immer noch auf 3800 m, nun soll er runter gegen bis 1200. Die 50 km stimmen, danach kommt eine neue Schnellstrasse. Aber nach kurzem stehen wir in einer Kolonne von Lastwagen. Es ist eine Baustelle, die Strasse ist gesperrt. Wir stehen da, etwa 4 Stunden, bis wir weiter können. Ausser mir schein das niemand zu stören. Die Baustelle erweist sich als Flickarbeit. Belagsflicke in der neuen Strasse, alle in unserer Fahrrichtung rechts. Na und dafür wird ein Tag die Strasse gesperrt. Unvorstellbar, wenn das bei uns jemand machen wurde. Und als wir endlich weiter können, steht nach kurzem der Verkehr wieder. Alle Lastwagen zeigen mir, ich soll vorfahren. Es folgt eine der häufigen Polizeikontrollen, dazu müssen alle Lastwagen auf die Waage. Und das, nachdem sich ein Tag lang eine Kolonne gebildet hat. Kurz vor dem entdunkeln kommen wir in Yecheng an. Bei einem Hotel können wir stehen. Martin hat ein Problem mit seiner Stossdämpferaufhängung, so bleiben wir einen Tag zusätzlich, damit er seine Teile besorgen kann. Hier ist es endlich wieder warm, nachdem in der Nacht zuvor noch Schnee gefallen war. Wir mussten, um auf die 1200m zu kommen, nochmals auf 5000m hinauf. Dann durch eine traumhafte Schlucht wieder herunter. Landschaftlich ist es hier wirklich phantastisch, aber der Rest ist eine Katastrophe. Ein Polizeistaat ohne gleichen, jedes Dorf ist ein Militärstützpunkt, Überwachungskameras alle 50 km, ebenso laufend Polizeikontrollen.

Am Freitagnachmittag kommen wir in Kaschgar an. Dazwischen haben wir in einer kleinen Stadt gestoppt, die bekannt FÜr ihre Messer sein soll. Verkauft wird allerdings nur Touristenkram. In Kaschgar irren wir erst herum, bis wir vor eInem Hotel und Restaurant parkieren. Das Restaurant stellt sich als sehr gut heraus, wenn auch nicht billig. Nur unseren Guide bringen wir da nicht rein, es ist ein Restaurant von Muslimen. Und die sind für ihn das letzte. Am Samstag bin ich alleine unterwegs, da die Deutschen erst noch schlafen, dann wegen ihrem Computer unterwegs sind. Deren Reise besteht eigentlich nur aus schlafen, fahren und Computer, resp. Internet. Sehen tun sie wenig. Die Altstadt ist am zerfallen, aber ich finde einen interessanten Markt. Hier gibt es alles, nur nichts für Touristen. Auch einen Supermarkt finde ich, wo ich meine Vorrate auffüllen kann. Am Sonntag fahre ich mit Guide und Sarah zum Sonntagsmarkt, der allerdings entgegen Angaben in den Reiseführern nur Tiere bietet. Tausende von Schafen, Kühen und Ziegen. Trotzdem sehenswert. Die Moschee jedoch ist eine Enttäuschung. Von Kaschgar geht es nach Hotan, einer typischen neuen chinesischen Stadt, nichtssagend, Betonklotze, hässlich. Dann geht es durch die Takla Makan. Eine sehr teure Autobahn, allerdings nur zweispurig. Die Preis sie zu befahren stellt alle italienischen oder französischen Autobahnen in den Schatten. Wir übernachten bei einen Sandgewinnungsplatz, etwas dahinter in den Dünen. Es ist eine der wenigen Pisten weg von der Hautstrasse, die sonst mit Verwehungsschutz und Zäunen abgesperrt ist. Die ganze Strecke sieht man nur sehr niedere Sanddünen, sehr eintönig, langweilig. Die lange Weile geht weiter, durch nichtssagende Orte, fahren, essen, schlafen. Am Morgen wollen die Deutschen nicht aufstehen, der Guide eigentlich auch nicht. Und dieser stinkt in der Zwischenzeit wie die Holle. Ich kann nur noch mit offenem Fester fahren. Am 24.5. kommen wir in Turfan an. Das Minarett da ist ok, die Ruinen der Wüstenstadt Jiaohe sind sehenswert. Eine allgemeine Preisliste für Eintritte der Umgebung listet unter anderem einen Aussichtsplatz in die Wüste, und einen auf einen See auf, jeweils ca 5 Fr. China ist reine Abzocke. Der Guide hat wie immer keine Ahnung. Das es einen alten uigursichen Teil gibt, weiss er nicht, das Minarett hat gemäss meinen Büchern ein Sultan zu Ehren seines Vaters bauen, gemäss Guide allerdings zu Ehren der Han-Dynastie und der Chinesen, die so viel für die Uiguren gemacht hatten. Georg Orwell lässt grüssen. Überhaupt ist e Guide ein echter Rassist, ausser Chinesen gibt es gar nichts. Es ist schon eine Herablassung, wenn er mit den Uiguren nur spricht. Dasselbe habe ich im Tibet schon beobachtet. Selbstverständlich meinen es die Chinesen mit allen nur gut, Militär und Polizei ist nur da, um alle zu beschützen. Auch alle 50 km ein Kontrollposten, das ist doch Normal. Die ganze Reise hier wird langsam nur noch langweilig und mühsam. Wenn ich nicht an ein Programm gebunden wäre, wurde ich so schnell als möglich das Land verlassen. Weiter es via Hami (die so genannten Flammenberge unterwegs sind einfach normale Berge) nach Dunhang. Die Mogao-Groten sind zwar äusserlich verschandelt, aber die Hohlen selbst sind wirklich sehenswert. Aber bis ich rein kann, heisst es warten auf den englisch sprechenden Guide. Zuerst eine Stunde, dann noch ein, dann noch eine, dann gehts los. Leider rezitiert die Führerin nur einen auswendig gelernten Text. In Lhasa hatten wir immerhin eine Führerin, die selbst Buddhistin war, und somit wusste von was sie redet. Her ist das leider absolut nicht so. Die Dünen dann sind zwar gross, aber abgesperrt. Zuerst währen 20 Fr Eintritt zu bezahlen. Dahinter sind dann die Kamele, die ausgelegten Wege, die Verkaufsstände usw. Wir fluchten zurück in die Stadt. Jiayuguan nachher ist wieder eine nichtssagende Stadt, die Festung da ist so wie sie steht wahrscheinlich nicht viel alter als 10 Jahre, und voller Jahrmarktstande. Die Show konnte vom lokalen Turnverein sein. Wieder mal 20 Fr in den Sand gesetzt. Die Fahrt geht nach Zhangye. Die Altstadt gemäss Programm erweist sich als ein paar Hauser, der Tempel aber ist nicht schlecht, und mal nur 5 Fr. Dafür habe ich in den letzten Tagen ca 200 Fr für Autobahngebühren ausgegeben. Frankreich und Italien sind gegenüber China billig.

Mit dem Gide habe ich langsam Krieg. Zuerst waren wir essen in einem Nightmarket, als ich bezahlen wollte, meinte er, er müsste jetzt gehen, er könne nicht mehr warten. Nachdem er weg war kam die Rechnung, das teuerste Essen in China. 120 Yuan für drei Hühnerbeine und drei Bier. Für ähnliches habe ich bisher einen Drittel bezahlt. Zwei Tage später muss er schon nach dem Bestellen weg. Das Essen erweist sich als sehr scharf, und anstatt Lammkotletten kommt Fett am Knochen. Nach einem Stück habe ich genug. In Zukunft werde ich auf der Strasse etwas kaufen, oder gar nichts essen. Schliesslich sollte ich ja 20 kg abnehmen. OK, nicht mehr ganz, ich bin schon 6 Wochen in China.

Am 31.5. fahren wir weiter nach Xining. Wir sollten eigentlich zum See, aber bei Schneeregen 300 km Umweg fahren, und dann noch Einritt bezahlen, nein Danke. In Xining fahren wir erst einmal quer durch die Stadt, anstelle auf der Umfahrung zu bleiben. Der Verkehr erinnert mich an Nairobi, die Leute fahren etwa gleich hirnlos herum. Am Stadtrand in einem Gewerbegebiet stehen wir dann. Wieder einmal dasselbe wie in allen Städten. Und unser Führer hat wieder einmal keine Ahnung. Am Morgen dann beobachte ich die Mitarbeiter des benachbarten Restaurants beim Frühappell. Wie im Militär. Abzahlen, Parolen schreien, danach exerzieren und Frühturnen.

Weiter geht es bis kurz vor Tongren. Da sehen wir eine Tempelanlage, die wir besichtigen. Diese ist wirklich schon, eine der schönsten die ich bis anhin gesehen habe. Ein Mönch führt uns, somit haben wir auch gute Informationen. Auf dem Parkplatz dürfen wir sogar gratis übernachten. Einmal ein positives Erlebnis. Das Labrang-Kloster danach ist zwar gross, vor allem ist es eine Schule. Die Anlage selber ist nichts Besonderes. Ebenso Xiahe, die Stadt, sie ist wie alle anderen. Infolge schlechten Wetters lassen wir dann verschiedene Etappen aus, so die Nationalparks von Jiuzhaigou und Huanglong. Diese sollen eigentlich schön sein, aber nur bei Sonnenschein. Und momentan regnet es nur. Wir fahren weiter, auf teilweise lausigen Strassen, die mich an Kenia erinnern, auch die Autofahrer sind auf dem gleichen Niveau. Dafür bezahle ich etwa 30 Fr Strassengebühr, jeden Tag. China ist Abzocke pur, egal um was es geht. So sind wir am 4.6. schon in Chengdu. Auf dem Parkplatz beim Pandazenrum sollen wir stehen, im Nirgendwo, 20 km ausserhalb der Stadt. Macht Spass.

Am folgenden Dienstag dann fahren wir doch noch auf einen Platz in der Stadt. Dieser kostet eigentlich viel zu viel, aber was soll ich machen. Die Deutschen wollen hier unbedingt 2 Wochen bleiben, damit sie später das Visum für die Mongolei nicht verlängern müssen, und ich bin an sie gekettet, a ich alleine nicht weiter darf, auch nicht mit Führer. In China bin ich eingesperrt, da ich auch mein Visum nicht auf Re-Entry abändern kann. Gegen Abend müssen wir dann auch noch diesen Platz verlassen, da der Guide sich wieder einmal nur an einen Wachmann gewandt hat, und nun der Chef sagt wir könnten hier nicht stehen. Also fahren wir auf einen noch teureren Platz.

Am Abend gehen wir mit den Leuten von Navo essen. Das Essen ist gut, Paul von Navo ist ein totaler Schleimer, mehr als unangenehm. Jenny fangt etwa gleich an, ich habe den Eindruck sie hat Weisung dazu. Später aber wird sie normal, und sogar sympathisch. Das Essen ist richtig gut, auch kann Jenny uns sagen, was es ist, und Empfehlungen abgeben. Das konnte Georg nie. Die Oper nachher ist mehr eine Show, aber mit einigen wirklich interessanten Phasen.

Aus der NZZ entnehme ich, dass am Tag davor das Labrang-Kloster, das ich wenige Tage zuvor besucht hatte, von der Polizei gestürmt worden sei, und viele der Mönche unter einem Vorwand verhaftet worden seien. Auch sei jetzt nach Selbstverbrennungen in Lhasa und anderswo, der ganze Tibet und die anschliessenden tibetischen Gebiete für alle Touristen gesperrt. Schon eine Woche zuvor hatten wir eine Gruppe getroffen, die trotz Bewilligung nicht in den Tiber einreisen konnte. Der Unterdrückungsstaat lasst grüssen. Unser Guide George tut jedoch alle Berichte als Propaganda ab, treu auf Parteilinie.

Um zu versuchen mein Russlandvisum zu verschieben, fliege ich am Donnerstag nach Peking. Paul sagt, er hatte es abgeklärt, und ich könne ein Visum kriegen. Mit einer Stunde Verspätung geht das Flugzeug, in Peking warte ich über eine Stunde auf das Gepäck.

Am Freitagmorgen bin ich auf der russischen Botschaft. Da heisst es, wie schon im Internet beschrieben, keine Visa ohne Residence. Paul hat wieder einmal versagt. Eine Mail deswegen beantwortet er nicht einmal. Den Nachmittag verbringe ich in der Stadt, in der Nähe des Hotels.

Am Samstag besuche ich die verbotene Stadt, dazu nehme ich eine Führerin. Da zeigen sich wieder einmal Peking-Preise. Aber der Eintritt ist im Verhältnis zu anderen Orten extrem günstig, auch die Getränke innerhalb der Mauern. Wie mir die Führerin erklärt, werden die Preise staatlich überwacht, dass niemand überborden kann. Im Souvenirshop finde ich meinen lang gesuchten Buddha. Wirklich schön, aus Jade und über 200 Jahre alt. Er ist eigentlich nicht zu verkaufen, wie die Angestellte sagt. Sie erklärt mir, die Figur wäre 250 Jahre alt, aus einem Stuck Stein. Das sehe ich selbstverständlich auch, auch die Form und die Arbeit überzeugen mich. Die Angestellte weiss allerdings nicht, ob die Figur überhaupt zum Verkauf steht, so fragt sie die Managerin. Wir einigen uns auf einen, sehr hohen, Preis, und ich kaufe den Buddha. Der lachende Buddha, um den handelt es sich, soll ja Reichtum und Glück bringen. Vielleicht bezahlt er sich ja selber.

Da die Führerin wirklich gut ist, engagiere ich sie für den Rest des Tages, sie zeigt mir die Altstadt und weitere weniger bekannte Orte. So sollte unser Guide von Navo sein. Dann wurde wahrscheinlich sogar China Spass machen. Den nächsten Tag verbringe ich irgendwo in der Stadt, am Abend gehe ich mit er Führerin vom Vortag und einer ihrer Kolleginnen Peking-Ente essen. Sehr gut und erstaunlich günstig. Am nächsten Tag engagiere ich die Führerin nochmals, diesmal für den Sommerpalast. Der Palast ist eigentlich nicht die Sehenswürdigkeit, sondern der Park. Auf dem Tiananmen Platz lerne ich eine weitere Reiseleiterin kennen, mit der ich zwei Tage verbringe, unter anderem zeigt sie mir den Himmelspalast. Auch mit ihr gehe ich essen, diesmal ein anderes, sehr gutes Restaurant, wieder erstaunlich günstig. Es gibt also doch gutes Essen hier, nicht nur einen Frass wie mit unsrem Navo-Guide.

Am Sonntag, 17. 6. fliege ich wieder nach Chengdu, diesmal mit 2einhalb Stunden Verspätung. George und Paul erwarten mich, ich fahre zurück zum Auto. George soll als Führer abgelöst werden durch Jenny, die recht neu bei Navo ist, eigentlich im Büro arbeitet und nicht als Führerin. Mit ihr gehe ich am Dienstag essen, auch sie findet ein sehr gutes Restaurant. Überhaupt ist sie sehr nett, und scheint auch die Beste bei der Deutschen Abteilung von Navo zu sein. Am Mittwoch geht dann die Reise weiter, Jenny ist recht gut vorbereitet, incl einem Parkplatz, aber auf dem wollen sie uns dann nicht stehen lassen. Wir finden einen Platz bei einem Hotel, und Jenny schafft es wider Erwarten, dass wir da stehen können, und erst noch günstig. Auch in den Shops, in denen Martin Werkzeug sucht, handelt sie die Preise runter, ohne das von uns jemand was sagt. So richtig engagiert, wie man es von einem guten Guide erwartet.

Am Donnerstag wollen die 2 Deutschen wieder einmal nicht aufstehen, das bekannte Übel. Es ist einfach mühsam, wenn man am Morgen nicht wegkommt, und der Tag schon bald gelaufen ist, ohne dass etwas gemacht wurde. So fahren wir erst um 10.30 los. In Xi an können wir leider nicht auf den Platz, den Jenny vorgesehen hat. Aber man zeigt uns einen anderen Platz, der auch geht. Später treffen Martin und Sarah einen Chinesen, dessen Freund wir beim Mount Everest Base Camp getroffen hatten. Er ermöglicht uns, doch noch auf dem Gelände der Uni parkieren zu dürfen. Und beim reinfahren passiert es. Ich muss Slalom fahren zwischen parkierten Autos, und übersehe wieder einmal einen Ast. Die rechte obere Kante ist eingedruckt. Es zeigt sich dann zum Glück, dass der Stahlträger nicht durch die Decke durch ist, sondern infolge sehr schlechter Schweissnaht abgebrochen war. Es soll niemanden geben, der mit Polyester arbeitet, aber Martin ha eine andere Idee. Der freundliche Chinese hilft uns das Material zu besorgen. Martin findet ein Kunststoffprofil, das passt. Er schleift das Gebrochene ab, was noch ok ist wird neu verklebt. Den Hohlraum vorne, eine weitere Sünde von Tartaruga, wird mit PU Schaum gefüllt. Darüber kommen dann die Plastikprofile, und das ganze wird mit Silikon abgedichtet. Wir werden nicht ganz fertig bevor es dunkel wird. Am nächsten Morgen fahre ich mit Jenny in die Stadt, bis die Deutschen aufwachen. Neben der Mosche besichtigen wir die kleine Wildganspagode und das dazugehörige Museum, das wirklich schone Gegenstande zeigt. Dann wird der MAN fertig abgedichtet, bevor wir zusammen auf die Stadtmauer gehen. Diese ist eigentlich enttäuschend. Danach fahren wir zum Parkplatz der Teracotta-Armee, wo wir übernachten. Die Besichtigung erfolgt am nächsten morgen früh, sobald die Anlage aufgeht. Als wir beim Parkplatz ankomme, treffen wir eine andere Gruppe von Navo, zwei Pärchen Deutsch-Australier. Diese haben den Guide, von dem mir in Thailand dringend abgeraten wurde. Die Armee besichtigen wir zusammen, die ganze Anlage ist einfach phantastisch und imposant. As kleines Detail dass hier verchromte Schwerter gefunden wurden, die 2000 Jahre alt sind.

Nach der Besichtigung fahren wir nach Luoyang. Dort folgt eine Stadtbesichtigung, am nächsten Morgen fahren Jenny und ich nochmals in die Stadt, da die Deutschen wieder einmal schlafen. Am Nachmittag fahren wir dann zu den Longmen Grotten, aber leider regnet es in Strömen. Da die Anlage am Abend schon beleuchtet sein soll, warten wir mit der Besichtigung. Unter Licht ist es tatsachlich schön, aber man sieht einfach viel Dinge nicht. So gehe ich am Dienstag-Morgen nochmals durch die Anlage, da die anderen so oder so noch schlafen. Erst jetzt sehe ich, wie viele kleinere Grotten leer sind, am sieht noch die Bearbeitungsspuren, wie sie herausgebrochen wurden. Viele davon stehen in europäischen Museen.

Um elf stehen dann auch die beiden Deutschen auf, und die Fahrt geht weiter zum Shaolin-Kloster. Das Kloster ist nicht der totale Hit, aber wir beobachten die Studenten bei ihrem Training, auch eine KungFu Show wird geboten. Diese ist allerdings enttäuschend. Zusammen mit Jenny besuche ich am Abend eine Show in einem Hotel, die viel mehr bietet.

Am 28. 6. Dann kommen wir in Pingyao an. Die Altstadt hier ist grösstenteils Original. Natürlich auch viele Shops, aber die zu besichtigenden Anlagen sind super. Hier steht die erste Bank Chinas, auch ein Haus einer reichen Familie ist zu sehen. Von aussen nur ein Tor und eine Mauer, dahinter verschachtelt viele Raume und Innenhofe. Am zweiten Tag besuchen wir auch einige andere Hauser, die nun Museums sind. Wir umrunden auch die halbe Stadt auf der Stadtmauer. Wieder einmal mache ich alles nur mit Jenny, die anderen 2 wollen nicht, sondern bleiben im Auto. Mit Jenny hingegen ist alles viel interessanter, da sie sich selber für alles interessiert. Eigentlich ist sie neugierig wie ein Tourist, es ist ja auch ihre erste Tour. Aber es ist einfach ein himmelweiter Unterschied zu George, den absolut desinteressiert war. Wie schon wäre es gewesen, von Anfang an mit ihr unterwegs zu sein.

Wir bleiben 2 Nachte da. Weiter geht es zur hölzernen Pagode , da übernachten wir auch. Die Pagode darf leider nicht bestiegen werden, ist aber ein Kunstwerk von Zimmermannsarbeit.

Danach fahren wir zum hangenden Kloster bei Datong. Leider erst spät, gegen Mittag. So sehen wir das Kloster nicht im Sonnenlicht, da die Sonne es nur bis ca 11.00 bescheint, dann liegt de Anlage im Schatten. Wir treffen wieder die anderen 2 Fahrzeuge, die mit Navo unterwegs sind. Sie haben nun auch Probleme mit den Ausreisepapieren. Eigentlich war abgemacht, dass wir bei dem Kloster übernachten, um es dann am Morgen zu besichtigen. Auf dem Parkplatz dürfen wir aber nicht bleiben, also wollen wir in das nächste Dorf. Aber dann ändert Martin seine Meinung, er will nach Datong. Er will ins Internet, seine Hauptbeschäftigung. So fahren wir dahin. Am nächsten Morgen besuchen Jenny und ich de Yungang Grotten. Eigentlich wollte ich diese streichen, aber Martin und Sarah wollen noch den ganzen Tag ins Internet. Die Grotten sind dann fantastisch. Vielleicht die schönsten von allen. Am Nachmittag besuchen wir dann ein Kloster, sehr schon, aber grösstenteils neu.

Dann ist es soweit, wir fahren zur Grenze nach Ehrenhot. Wir müssen einen Tag warten, bis die Ausreisepapiere bereit sind. Im Lonely Planet sieht Martin, dass es hier ein mongolisches Konsulat gibt, wo man seine Visa holen muss. Gemäss den Botschaften in der Schweiz und in Deutschland sollen diese allerdings an der Grenze erhältlich sein. Jenny fragt auf dem Konsulat nach, da heisst es, es gäbe Visa nur auf dem Konsulat. Aber den Antrag können wir nur am Morgen abgeben. So hängen wir noch einen Tag, auch wenn wir die Visa noch am Nachmittag bekommen, anstatt erst am folgenden Tag. Um 3.30 holen wir diese ab, dann geht es zur Grenze. Wir erledigen den Papierkram, ein Beamter fotografiert en ganzen Prozess, incl. Unsere Autos. Wie für eine Werbebroschüre. Danach verabschieden wir uns von Jenny, wir sind Freunde geworden.


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