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Reisetagebuch Russland
Ich stehe extra um 6.00 auf, da ich am Tage zuvor gesehen habe, dass schon um acht etwa 10 Autos warteten. So stehe ich an vierter Stelle, aber der Zoll macht erst um neun auf. Jedenfalls offiziell, es wird dann 9.30 Uhr. Dann dauert es zwei Stunden bis ich in Mongolien ausgereist bin. Am russischen Zoll ist es noch schlimmer. 4-6 Autos pro Stunde gehen durch. Der Rest wartet vor dem Tor. Als ich denke, jetzt komme ich endlich daran, ist Mittagspause. Um 2.30 geht es weiter. Und dann wird kontrolliert. Jeder Schrank muss geöffnet werden, jedes Fach. Um 4.00 bin ich endlich fertig. Und dann muss ich noch eine Versicherung losen. Der Typ da will eigentlich erst was trinken gehen, als er mit dem Kunden vor mit fertig ist. Ich bringe in dann doch dazu, dass er mir erst die Versicherung macht, So bin ich gegen fünf endlich auf er Strasse. Ich fahre durch eine traumhafte Landschaft, auf gutem Asphalt. Leider habe ich keine Zeit zum Fotografieren, ich muss in zehn Tagen in der Ukraine sein. So habe ich eigentlich nur acht volle Tage zum Fahren. An einem Fluss halte ich um 8.30 Uhr, da sehen noch Russen mit Zelt. Als ich dann schlafe, so um 11.00, poltert es an der Türe. Draussen stehen drei Typen, aussehen tun sie richtig nach Schlagertypen. Der eine will erst die Papiere sehen, als ich nichts verstehe, will er einfach Geld, 500 Rubel, damit ich hier übernachten kann. Ich lege mich nicht mit denen an, und bezahle. Dann kann ich ruhig durchschlafen.
Um 5. 30 am Morgen geht es wieder weiter. Die Landschaft wird voller Baume, weiterhin super schon. Ich fahre, bis ich einen ATM finde, hole Geld, tanke auf. Weiter geht es nach Novosibirisk, ich komme gut vorwärts. Leider dauert die Stadtdurchfahrt mehr als zwei Stunden Ich fahre noch bis acht, übernachte bei einem Restaurant ca 100 km später. Am nächsten Tag komme ich dann gut durch Omsk, am 4. Werden alle grösseren Orte umfahren. So komme ich weiterhin besser vorwärts als erwartet. Am Abend des 4. habe ich schon mehr als 3000 km hinter mir. Die Landschaft wird eintöniger, die berühmten Wiesen und Wälder begleiten mich. Dazwischen sin riesige Kornfelder. Aber vor lauter auf den Verkehr konzentrieren bekomme ich wenig von der Umgebung mit. Der Verkehr ist zu stark. Viele Lastwagen, leider immer wieder ein russisches Modell, das kaum vorwärts kommt. So bin ich ständig am Überholen. Am Abend bin ich jeweils todmüde. So kann ich wenigsten gut schlafen. Am Abend des 6.8. bin ich dann an der Grenze. Als ich die Kolonne sehe, entscheide ich mich, hier zu übernachten. Infolge Zeitverschiebung ist es zwar noch früh, aber nach 15 Stunden Fahrt bin ich müde. In einem Restaurant will ich etwas essen und trinken. Erst werde ich mal zusammengeschissen, sie wären jetzt an der Kontrolle einer Lieferung. Nach einer halben Stunde gibt es dann etwas zu trinken, zu essen gibt es nichts.
Um vier Uhr stehe ich dann in die Kolonne, die entgegen den Erwartungen nicht kürzer, sondern länger ist. Ich stehe bei den PW ein, der langen Kolonne. Vorne beim Zaun werde ich dann erst bei den PW eingewiesen, als ich bald vorne bin, soll ich zurück und bei den Lastwagen rein. Nach heftiger Diskussion bleibt mir nichts anderes übrig. Kein Mensch hier kann Englisch oder Deutsch. Ich werde von einem Ort zum anderen geschickt, keiner ist zuständig. Am Schluss fangt dann einer an, der mich schon drei Mal abgewiesen hatte. Nach bald einer Stunde ist er fertig, ich soll zur nächsten Türe. Da heisst es, ich soll zwei Stunden warten, sie hat jetzt keine Zeit. So komme ich zu einem Frühstück. Irgendwann scheisst mich eine Putzfrau zusammen, ich soll nicht auf dem nassen Gang gehen. Die Russen sind das unfreundlichste Pack, das ich kenne. Wie ich dann erfahre. Ist offiziell von 8 – 10 Uhr Pause, Zoll geschlossen. Aber um sicher zu gehen, dass man nicht zu spät in die Pause kommt, nimmt man um 7.30 niemanden mehr an. Es könnte ja langer dauern.
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